Tiere spielen im Ebert’schen Schaffen eine große Rolle. Tierskulpturen sind für ihn eine wichtige künstlerische Facette. Einen Schwerpunkt bilden dabei Pferdedarstellungen. Ob als Relief oder als Skulptur – seit der Akademiezeit faszinieren ihn deren Anmut und Kraft.

Auf seinem täglichen Weg zur Münchner Akademie erweckten die am Eingang stehenden kolossalen Reiterdenkmäler im Unterbewusstsein das Interesse des angehenden Bildhauers Jürgen Ebert für die Pferdeskulptur. Insbesondere die Dynamik und Eleganz von Pferden haben es ihm angetan. In München entstanden zunächst Plaketten, Reliefs als Gipsnegativschnitte von eleganten stehenden Pferden, die danach durch dynamische Sulkyfahrer in ihrer vollen Spannung ausgereizt wurden.

Im letzten Studiensemester modellierte Jürgen Ebert als Kleinplastik sein erstes vollplastisches, trabendes Pferd, in Anlehnung an die vorhandenen überlebensgroßen Reiterdenkmäler vor der Akademie.

Jahre später entstanden mehrere spannungsreiche Pferdegruppen. Seine kämpfende Hengstgruppe beispielsweise zeigt seine künstlerische Weiterentwicklung und erneut sein Selbstverständnis, die Leichtigkeit und den Moment der Dynamik in der Gruppendarstellung festzuhalten.

Die Skulptur „Das wälzende Pferd“ wirkt zunächst verspielt. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich eine eigene, strenge, klare Formsprache, die das Ringen mit der Leichtigkeit des „Wälzens“ in der Darstellung wiederspiegelt. Jürgen Ebert verwarf seine ersten zwei Gestaltungen, bis er dann seine dritte Fassung endlich in Bronze umsetzte.

In drei Motive bezog Jürgen Ebert ein anderes Tier aktiv ein: die Katze. Im Laufe der Jahrhunderte schrieb man diesem Tier viele verschiedene, positive und weniger positive Charaktere zu. In den Werken Jürgen Eberts ist sie zuweilen erst auf den zweiten Blick erkennbar und dennoch aktiver Teil der Figurengruppe – sie fröhnt, von allem scheinbar unbeeindruckt, ihrem Spiel. Sie dient dem Künstler dabei als kommunikatives Element, denn bekanntlich spielen Katzen nur an einem Ort, an dem sie sich wohlfühlen und das Umfeld ihren Empfindungen – Ruhe, Wärme, Geborgenheit – entspricht.

Folglich kann man die Katzen durchaus als ein Symbol dafür ansehen, dass der Künstler sein Werk in einer guten Balance zwischen Intention und Realisation, zwischen Idee und Umsetzung sieht.